Nach der anhaltenden Lebenshaltungskostenkrise und der steigenden Inflation in diesem Jahr zeigen sich die Rumänen weniger besorgt über Nachhaltigkeit, so ein von Reveal Marketing Research veröffentlichtes Barometer.
Laut der Studie wird Nachhaltigkeit im Jahr 2023 nur noch von 36 Prozent der Rumänen als wichtig angesehen, was im Vergleich zu 2022 einen Rückgang um 27 Prozent bedeutet.
Die Verfasser führen dieses schwindende Interesse auf die Dominanz wirtschaftlicher und sozialer Themen im vergangenen Jahr zurück, die die Aufmerksamkeit von nachhaltigkeitsbezogenen Themen abgelenkt haben.
Zwar haben viele Rumänen (85 Prozent) ihr Interesse an diesem Thema bekundet, doch ist ihr Ansatz eher passiv.
Die Umfrage zeigt, dass 48 Prozent der Rumänen gelegentlich an nachhaltigen Aktivitäten teilnehmen, vor allem durch Mülltrennung, während nur 15 Prozent sich aktiv an verschiedenen nachhaltigen Praktiken beteiligen.
Ein nachhaltigerer Konsum ist etwas, worüber mehr Rumänen nachdenken. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gelegentlich über Nachhaltigkeit nachdenken, diese aber noch nicht in ihre Konsumgewohnheiten integriert haben.
28 Prozent der Befragten machen sich jedoch ständig Gedanken über nachhaltiges Verhalten und nachhaltigen Konsum. Diese proaktive Einstellung ist bei Frauen (35 Prozent gegenüber 20 Prozent der Männer) und bei Menschen im Ruhestand (43 Prozent) stärker verbreitet.
„Die Verbraucher äußern ihre Unterstützung für Nachhaltigkeit, aber ihr Grad an aktiver Beteiligung ist unzureichend, was dazu führt, dass sie zögern, ihr tägliches Verhalten zu ändern“, erklärt Marius Luican, CEO von Reveal Marketing Research.
Er führt diese Diskrepanz auf „die jüngsten sozioökonomischen Ereignisse, einschließlich wirtschaftlicher Instabilität und Arbeitsplatzsorgen, zurück, die die Rumänen dazu veranlassen, unmittelbaren Bedürfnissen Vorrang vor längerfristigen Themen wie Nachhaltigkeit zu geben.“
Quelle : EURACTIV
