Weil in Schweden 18 infizierte Wildschweine entdeckt wurden, wächst die Angst vor der Seuche auch in Dänemark. Denn die Schweinezucht ist dort eine Milliardenindustrie. Auch Wildzäune können die Tiere offenbar nicht stoppen.
Nachdem in Schweden infizierte Wildschweine gefunden wurden, steigt im benachbarten Dänemark die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Befürchtet wird eine Übertragung auf Hausschweine. Der Wirtschaftszweig ist in Dänemark eine Milliardenindustrie, jährlich werden bis zu 30 Millionen Schweine produziert. Die Veterinär- und Lebensmittelbehörde warnte, ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest brächte die gesamte Produktion zum Stillstand, nicht zuletzt, weil ein großer Teil der Hausschweine exportiert werde.
Aus Sorge vor der Schweinepest hatte das dänische Parlament 2018 beschlossen, die heimischen Wildschweine auszurotten. Allerdings wurden seitdem Medienberichten zufolge nur knapp 160 Stück getötet – mehr gab es offenbar nicht. Zudem wurden Hygienevorschriften eingeführt, so müssen etwa Viehtransporter vor der Rückfahrt nach Dänemark gewaschen und desinfiziert werden.
2019 wurden an der Grenze zu Deutschland teilweise Wildzäune errichtet, um die Einwanderung von Wildschweinen zu verhindern. Allerdings seien vereinzelt Tiere gesehen worden, „die aus Norddeutschland, wo der Stamm weit verbreitet ist, über die Flensburger Förde geschwommen sind“, sagte nun Klaus Sloth, Wildtierberater bei der dänischen Naturschutzbehörde, der Zeitung „Dagens Nyheter“. Auch in Deutschland gab es bei Wildschweinen Fälle von Schweinepest.
In Schweden wird derzeit das Ausmaß der Infektionen geprüft. Bisher wurden mindestens 18 infizierte Wildschweine in der Provinz Västmanland festgestellt. In dem betroffenen Gebiet nordwestlich von Stockholm wurden auch Hausschweine getötet, um eine Ausbreitung zu verhindern. Allerdings haben Jäger tot aufgefundene Wildschweine auch aus anderen Landesteilen gemeldet.
Die staatliche Veterinäranstalt hatte schon Anfang August Hinweise auf eine Infektion, allerdings dauerte es bis Anfang September, bis diese festgestellt wurde. Der Grund für die Verzögerung ist vor allem, dass die Testkits und die Proben per Post verschickt werden. Eine Reihe von Ländern hat die Einfuhr von Schweinefleisch aus Schweden schon gestoppt.
Quelle : faz
