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Bund Will an Der Falschen Stelle Sparen

Der Bund muss mehr aufwenden für Migrationsberatung und Deutschkurse, nicht weniger. Innenministerin Faeser hat Verständnis für die heikle Lage der Migrationsberater geäußert. Nun muss sie Taten folgen lassen.

An den europäischen Außengrenzen sind im September an einigen Tagen so viele Flüchtlinge angekommen wie nie zuvor. Die Erstaufnahmen des Landes Hessen sind überfüllt. Das Land muss und wird die Schutzsuchenden bald an die Kreise weiterreichen, die sie wiederum auf Städte und Gemeinden verteilen. Anders als andere Kreise puffert der Wetteraukreis durch seine neue eigene Erstaufnahme diesen Prozess zugunsten der Kommunen ab. An einer Sache ändert das aber nichts: Flüchtlinge brauchen Hilfe und Beratung, um sich hierzulande zurechtzufinden.

Steigt die Zahl der Flüchtlinge, bekommen die Berater mehr Arbeit. Angesichts solcher Aussichten die Bundesmittel für die Migrationsberatung für Zuwanderer kürzen zu wollen ist das denkbar falsche Signal zur falschen Zeit.

Fehlende Begleitung erschwert Integration

Schon Einheimische finden sich bisweilen nur schwer auf Behörden zurecht und verstehen das Amtsdeutsch kaum. Wie soll es erst den Flüchtlingen ohne Kenntnisse der Sprache, der Kultur und Gepflogenheiten ergehen? Fehlt eine kundige Begleitung, erschwert dies die Integration – und sei es nur jene für eine überschaubare Zeitspanne. Die von vielen Flüchtlingen benötigte Hilfe gibt es wiederum nicht unentgeltlich. Beides liegt auf der Hand.

Die Einstiegshilfe in Form der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer finanziell auszubluten, nützte niemandem etwas. Nicht den Asylbewerbern, nicht den Trägervereinen und schon gar nicht den Städten und Gemeinden, die gegenwärtig ohnehin mehr als genug zu tun haben.

Der Bund muss mehr aufwenden für Migrationsberatung und Deutschkurse, nicht weniger. Immerhin hat Innenministerin Nancy Faeser (SPD) vor den Landtagswahlen ihr Verständnis für die Lage der Migrationsberater geäußert. Worte sind das eine, Taten etwas anderes. Mit Beschwichtigung ist es nicht getan.

Quelle : faz

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